Tunnelkette Granitztal – Planung

Zusammenfassung

Die Eisenbahnstrecke Graz – Klagenfurt, Abschnitt St. Paul - Aich, ist Bestandteil des österreichischen Hochleistungsstreckennetzes und liegt an der Koralmbahn der Südstrecke. Das Tunnelsystem ist durch die hintereinandergereihte, unterirdische Querung zweier Bergrücken, welche durch eine Offene Bauweise sowie eine Tunnelbrücke miteinander verbunden werden, einzigartig.

Die Tunnelkette Granitztal ist das zweitlängste Tunnelsystem der Koralmbahn und befindet sich westlich des Koralmtunnels und des neuen Bahnhofes Lavanttal. Sie besteht aus dem Tunnel Deutsch Grutschen, der Offenen Bauweise Granitztal und dem Tunnel Langer Berg, welche im Endzustand zu einem einzigen, durchgehenden Tunnelsystem mit einer Länge von 6,1 km verbunden werden. Die beiden Streckenröhren sind in einem Abstand von maximal 500 m mit Querschlägen verbunden, die sowohl als Fluchtwege als auch für die Versorgungsräume dienen. Die Tunnelröhren werden im zyklischen Vortrieb aufgefahren und queren miozäne Sedimente sowie Karbonate, Dolomite und Werfener Schichten des Permomesozoikums. Eine besondere Herausforderung stellte die Querung einer anhydritführenden Zone dar, für die umfangreiche konstruktive Maßnahmen zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit der Tunnelanlage vorgesehen worden sind.

Nicht minder anspruchsvoll stellte sich die Planung der als Weiße Wanne errichteten Offenen Bauweise dar, welche aufgrund der örtlich vorhandenen Stauseesedimente erst nach Durchführung von Vorlastschüttungen zur Setzungsminimierung hergestellt werden konnte und ein dementsprechend ausgefeiltes Massendispositionskonzept verlangte. Eine Tunnelbrücke, mit der im mittleren Teil der offenen Bauweise die Querung des Granitzbaches erfolgt, stellt eine Besonderheit in diesem Projekt dar.

Im Zuge der Projektabwicklung wurde danach getrachtet, die Erfahrungen des Tunnelerhaltungspersonals frühzeitig einzubeziehen und Planung und Ausführung diesbezüglich zu optimieren. Dies betrifft unter anderem die Optimierung des Entwässerungssystems (Planung für Einsatz eines Weitspülsystems, MDB-System), aber auch die Umsetzung eines BIM Pilotprojektes der ÖBB.

 

Leistungen

  • Trassenauswahl und Planung für die UVP, das Eisenbahnrecht und die Materienrechte
  • Ausschreibungsplanung und Ausführungsplanung
  • Örtliche technische Bauaufsicht inkl. Überprüfung der plangemäßen und qualitativen Herstellung des Bauwerks
  • Örtliche kaufmännische Bauaufsicht inkl. Abrechnungsprüfung, sowie Mitarbeit bei Vertragsmanagement
  • Deponieeingangskontrolle und Begleitung der Materialbewirtschaftung
  • Baustellenkoordination im Sinne des BauKG
  • Geotechniker vor Ort
    Graphische Auswertung der geotechnischen Messungen
    geotechnische Interpretation der Messerergebnisse
    geotechnische Fachberatung vor Ort

Projektdaten

  • Projekt

    Tunnelkette Granitztal – Planung

  • Auftraggeber

    ÖBB-Infrastruktur AG

  • Tätigkeit

    2008 - 2009 Planung zur Eisenbahnrechtlichen Genehmigung
    2010 - 2014 Ausschreibungsplanung
    2015 - laufend Ausführungsplanung
    2015 - laufend Geotechniker Untertage
    gemeinsam mit: iC, Amberg
    2015 - laufend Örtliche Bauaufsicht inkl. BauKG
    gemeinsam mit: iC, laabmayr

  • Gesamtkosten

    EUR 140 Mio.

  • Technische Daten

    Länge rund 6,1km
    Zweiröhriger eingleisiger Eisenbahntunnel in geschlossener und Offener Bauweise
    je zwei Röhren, einspurig, Zyklischer Vortrieb
    Tunnel Deutsch Grutschen, Länge = 2.600 m
    Tunnel Langer Berg, Länge = 2.930 m
    Tunnel Granitztal in Offener Bauweise (weiße Wanne), Länge = ca. 600 m
    Tunnelbrücke für einen Teil der OBW

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